das projekt

Seit 2015 finanziert die Kinderhilfe Cusco-Peru einen schulischen Mittagstisch für ca. 250 Schülerinnen und Schüler der "Institucion Educativa Nuestra Señora de Gracia" am nördlichen Stadtrand von Cusco.

Es ist ein Kindergarten und eine weiterführende Grundschule, in katholischer Trägerschaft. Die Kinder sind im Alter von 3-12 Jahre. 

 

Seit dem 7.3.2016 bin ich nun in diesem Projekt untergebracht.

Am Dienstag startete dann die Arbeit. Durch dieses neue Projekt habe ich die Möglichkeit einen weiteren peruanischen Alltag kennenzulernen und ein bisschen in den Beruf der Lehrer reinzuschnuppern, den ich schon lange ausüben möchte.

 


die ersten wochen

In der ersten Woche wurde ich als Helferin eingesetzt. Konkret bedeutete das, dass ich morgens ab 8.00 Uhr geholfen habe den Klassenraum vorzubereiten und dann auf die Kinder zuwarten, die ab 8.30 Uhr in den Kindergarten eintreffen. Von 8.30 Uhr bis 11 Uhr habe ich dann mit den ganz kleinen gearbeitet.  Die Kinder sind im Alter von 3-5 Jahren und ich hatte das Glück in jeder Gruppe einen Morgen zu verbringen. So konnte ich jeden Tag neue Kinder kennenlernen und dadurch auch unterschiedliche Arbeitsweisen. Mit den jüngsten Kindern steht daher vor allen das Spielen, draußen oder drinnen, im Vordergrund. Spielerisch haben wir dann versucht auch das Lernen reinzubringen. So wurden zum Beispiel Sterne für den Raum gebastelt. Das heißt, dass die Professora die Sterne ausgeschnitten hat, ich in der Zeit kleine Wattekugeln geformt habe und wir dann später Kleber auf die Sterne gegeben haben und die Kinder dann die Wattekugel draufdrücken konnten. Bei den anderen kleinen Kindern, im Alter von 4 und 5, wird ebenfalls spielerisch das Lernen vermittelt, hier ist die Stunde strukturierter aufgebaut. Zuerst wird gespielt bis alle da sind. Dann geht es eine kurze Zeit nachdraußen und im Anschluss werden Regeln aufgestellt, Lieder mit Lernhintergrund gesungen oder ähnliches gemacht. In den Gruppen der 4 und 5 Jährigen gibt es zudem Bücher, hiermit hab ich noch nicht gearbeitet.

 

Vor dem Mittagessen werden dann die Hände gewaschen und dann wird das Essen verteilt. Wären dieser Zeit war es von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich. Bei den 3 und 4a Jährigen (es gibt zwei Gruppen der 4 Jährigen, a&b) bin ich die ganze Zeit geblieben und hab am Ende geholfen die Teller in die Küche zu bringen und den Gruppenraum sauber zu machen. Bei den 4b und 5 Jährigen wurden wir schneller fertig und ich habe hinterher noch geholfen, dass Essen in die anderen Klassenräume zutragen. Von 11 Uhr bis 11.30 Uhr habe ich theoretisch eine Pause, praktisch habe ich aber bei der Essensverteilung geholfen oder bin mit in dem Raum geblieben um ihn zu säubern oder zu warten, bis das letzte Kind abgeholt wurde.

 

Ab 11.30 Uhr hab ich dann mit den Grundschülern gearbeitet. Die Klassen sind hier in Grados unterteilt, die vom 1. bis zum 6. reichen.Ich war bisher im 1 Grado, 2 Grado und 3b Grado (auch hier gibt es zwei Klassen diesen Grades). In der ersten Woche ging der Unterricht nur bis 12.30 Uhr, da es noch zur Eingewöhnung war, die Sommerferien waren gerade vorbei. Die Grundschüler bekommen ihr Essen gegen 11-11.30 Uhr und waren deshalb noch häufig am Essen als ich kam. In der Zeit hat es sich nicht wirklich gelohnt groß etwas zu beginnen, da zu wenig Zeit war. Es handelte sich schließlich nur noch um knapp 30 Minuten, deshalb haben wir Spiele gespielt oder die Hausaufgaben erklärt. So durfte ich in den 2 Grado die Hausaufgaben in alle Hefte einkleben, die die Kinder dann abholten. Im 1 Grado hab ich versucht den Kindern das Spiel „Daumendrücken“ beizubringen. Es geht so, dass eine kleine Anzahl von Kindern vorne steht, während alle anderen den Kopf auf den Tisch legen und die Augen schließen, dabei ist ein Daumen ausgestreckt. Die Kinder, die vorne stehen gehen dann leise durch die Reihen und drücken einen Daumen runter. Im Anschluss müssen die Kinder, die geschlafen haben, erraten von wem ihr Daumen gedrückt wurde. Leider hat das nicht so gut geklappt, da die Hälfte der Kinder geschummelt haben und gelinst haben, Spaß hatten sie aber trotzdem und das war ja die Hauptsache.

 

In der zweiten Woche habe ich dann einen neuen Stundenplan bekommen, der sich erstmal nicht ändern wird.
Ich  gebe jetzt in jeder Klasse einmal in der Woche Englischunterricht. Auch bei den ganz Kleinen. Da beschränkt es sich auf Lieder singen oder auf englische Spiele. Bei den Grundschülern habe ich mit den Basics angefangen. Wie: Hallo; Guten Morgen; Ich heiße; Wie heißt du; Woher kommst du? und ähnlichem. Ich habe dazu die Sätze auf Spanisch und Englisch an die Tafel geschrieben, die Kinder haben die Sätze abgeschrieben und danach haben wir die Aussprache geübt. Ich hab auf Englisch die Frage gestellt und die Kinder haben sie auf Englisch beantwortet.
Weiterhin stehe ich in vielen Stunden den Professoras als Hilfe zur Seite.

 

Lunes

Martes

Miercoles

Jueves

Viernes

Horas

1er Grado
Prof. Sury

2° Grado
Prof. Lucy

3er Grado a
Prof. Geraldine

1er Grado
Prof. Sury

2°Grado
Prof Lucy

8:00 a 8:45

6to Grado
Prof. Flora

2° Grado
Prof. Lucy

3er Grado a
Prof. Geraldine

1er Grado
Prof. Sury

1er Grado
Prof. Sury

8.45 a 9.30

3 Anos
Prof. Elvia

5 Anos
Prof. Jessica

5 Anos
Prof. Jessica

5 Anos
Prof. Luz

4 Anos
Prof. Ingrid

9.30 a 10.15

5to Grado
Prof. Betty

4to Grado
Prof. Nancy

3er Grado b
Prof. Silvia

3er Grado a
Prof. Geraldine

3er Grado B
Prof. Silvia

10.15 a 11.00

R

E

C

E

S

O

4to Grado
Prof. Nancy

4 Anos
Prof. Ingrid

2° Grado
Prof. Lucy

3 Anos
Prof. Elvia

5 Anos
Prof. Luz

11.45 a 12.30

1er Grado
Prof. Sury

4to Grado
Prof. Nancy

3er Grado b
Prof. Silvia

5to Grado
Prof. Betty

6to Grado
Prof. Flora

12.30 a 13.15

 

 

 

Rot bedeutet ich stehe als Hilfskraft zur Verfügung

 

Blau und Grün sagen aus, dass ich Englisch unterrichte. Grün für den Kindergarten und Blau für die Grundschule

 

Die Beziehung zu den Professoras ist sehr herzlich. Mit vielen hab ich mich schon ab und an unterhalten und es kommt mir viel Interesse entgegen. Woher ich komme; Wie alt ich bin; Ob ich Geschwister habe; Was ich in meiner Freizeit mache; wo ich wohne und weitere Fragen.
Die Köchin ist ein wahrer Schatz, immer hat sie einen lustigen Spruch auf den Lippen und berücksichtigt es sehr, dass ich Vegetarierin bin. Beim Spülen der Teller habe ich mich sehr lange mit den Köchinnen geredet. Über das Essen in Deutschland, das Wetter, meine Familie und vieles weitere.

 

Die Beziehung zu den Kindern ist noch sehr schüchtern, da ich neu bin. Einige sind sehr offen und ich habe mich schon mit einigen viel unterhalten und es kommen auch von vielen Kinder die Frage, wann ich Englisch unterrichten werde und was dieses und jenes Wort auf Englisch bedeutet, dabei handelt es sich aber vor allen um die Großen und um eine Minderheit. Die Kindergartenkinder sind noch sehr schüchtern und gucken erschrocken weg wenn ich vorsichtig „Hallo“ oder „Wie heißt du?“ frage. Aber hier merke ich, dass es von Tag zu Tag besser wird und die Kinder offener und aufgeschlossenere werden.


eine klasse ganz für mich alleine

Nach knapp einem Monat hatte ich heute eine Klasse ganz für mich alleine. Grund dafür war, dass heute zwei Lehrerinnen gefehlt haben, es aber nur eine Vertretungslehrerin gibt. So habe ich heute die Ehre gehabt die Kinder des 2° Grados alleine zu beschäftigen. Wir haben ein einfaches englisches Lied gelernt, über die Zahlen und Farben.

One, two, three, four, five, six, seven,

eight, nine, ten - hello again.

Orange, green and blue

yellow, grey - hey, hey

red and pink and white

sing the song - alright

Da die Kinder noch nicht so schnell abschreiben können und durch Pausen, wie dem Frühstück und dem Mittagessen, haben wir es damit auch geschafft, den Morgen gut zufüllen.


Schulalltag